MdL Björn Jungbauer und sein Landtagskollege Robert Brannekämper verschafften sich einen Überblick über die über die Schäden und mögliche Hilfen zur Rettung des Bauwerks. Bild: Büro Jungbauer/Matthias Ernst
„Diese Kirche ist in meinen Augen Teil eines Denkmals von nationaler Bedeutung“, betonte Robert Brannekämper, gleichzeitig auch Vorsitzender des Landesdenkmalrats. Diese Einschätzung teilte vor Ort auch Dr. Jürgen Emmert, der Kunstreferent der Diözese Würzburg „Es darf nicht sein, dass ein solches Bauwerk unwiederbringlich verloren geht – weder baulich noch in seiner Funktion als öffentliches und geistliches Zentrum,“ so Brannekämper. „Es sollte unser gemeinsamer Auftrag sein, das Gebäude zu sichern und als öffentliches Gut zu erhalten. Dafür müssen jetzt alle an einem Strang ziehen“, so Björn Jungbauer.
Die Liste der Schäden an der Kirche ist lang: Ein undichtes und in seiner Statik gefährdetes Dach, Holzwurmbefall und eindringende Feuchtigkeit haben das Gotteshaus in bedenklichen Zustand versetzt. „Gefahr für Leib und Leben“ – mit diesen Worten hatte Diözesanbaumeisterin Katja Mark-Engert die Dringlichkeit der Lage verdeutlicht. Für Jungbauer und Brannekämper ist klar: Bevor an eine aufwendige Sanierung zu denken ist, muss kurzfristig gehandelt werden. „Wir brauchen spätestens bis zum Winter eine Notsicherung des Daches und erste bauliche Sicherungsmaßnahmen. Das ist machbar – und das ist der Konsens, auf den wir alle uns hier verständigt haben“, so Jungbauer. Dass die Kosten von rund 100.000 Euro zu einem Großteil aus staatlichen Mitteln gedeckt werden könnten, sei ein positives Signal.
Der regionale Beauftragte des Landesamts für Denkmalpflege, Hans-Christof Haas, sicherte bei dem Vor-Ort-Termin ebenfalls unkomplizierte Unterstützung zu. Aus dem Notsicherungsfonds des Landes könnten Gelder bereitgestellt werden – allerdings, so Brannekämper, „muss zusätzlich auch ein tragfähiges Gesamtkonzept für die dauerhafte Sanierung und Nutzung der Kirche entwickelt werden.“ Nur so sei eine nachhaltige Unterstützung des Freistaats Bayern möglich. Hierbei unterstützen möchte auch Landrat Thomas Eberth, er versprach die Unterstützung der Denkmalexperten aus dem Landratsamt bei den weiteren Schritten.
Auch aus der Kommunalpolitik kam Rückhalt für das Vorhaben: Der 3. Bürgermeister der Stadt Ochsenfurt, Thilo Hemmert, erklärte, dass die Stadt intensiv prüfen werde im Rahmen ihrer Möglichkeiten sowohl an der Notsicherung als auch an der späteren Sanierung sich zu beteiligen. „Eine konkrete Summe könne derzeit noch nicht genannt werden, doch das grundsätzliche Bekenntnis zur Unterstützung ist bei uns vorhanden“ ergänzte Bezirksrätin und 2. Bürgermeisterin Rosa Behon. Von Berufswegen kennt Restaurator und Stadtrat Siggi Scheder die Gebäudlichkeiten und erläuterte die in seinen Augen dringlichsten Arbeiten im Rahmen einer Notsicherung „Dazu gehören auf jeden Fall die Schädlingsbekämpfung und Arbeiten am Dachstuhl“.
Brannekämper ergänzte: „Jetzt ist nicht die Zeit für Zuständigkeitsdebatten oder Abwarten. Wenn wir dieses Gebäude retten wollen, müssen wir gemeinsam handeln – Staat, Kirche, Kommune und Bürgergesellschaft.“ Auch die langfristige Finanzierung einer umfassenden Sanierung müsse in Etappen gedacht und auf ein breites Fundament gestellt werden, betonte er.
Trotz aller Bemühungen bleibt die Zukunft der Klosterkirche ungewiss. Die Diözese verweist auf die begrenzten finanziellen Mittel der Kirchenstiftung und prüft derzeit auch externe Übernahmeangebote für das Areal. Für Jungbauer und Brannekämper ist jedoch klar: „Eine mögliche Privatisierung darf nicht dazu führen, dass die öffentliche Zugänglichkeit und die spirituelle Nutzung der Kirche verloren gehen.“ Die beiden Landtagsabgeordneten dankten Birgit Kühne, Jutta Sokop, Birgit Schmidtchen-Miles, welche sich nicht nur in Ihrer Funktion als Mitglieder der Kirchenverwaltung gemeinsam mit Pfarrer Oswald Sternagel für die Belange der Gläubigen, vor allem aber um den Erhalt des Gotteshauses große Verdienste erlangt haben. „Dank ihrem ehrenamtlichen Engagement konnte das Gotteshaus bis zur Schließung
Das Ziel der beiden Politiker ist deutlich: Eine nachhaltige Perspektive für St. Georg, getragen von öffentlichen Mitteln, denkmalpflegerischer Expertise und gesellschaftlichem Engagement. Denn: „Dieses Bauwerk ist nicht nur Teil unserer Geschichte – es soll auch Teil unserer Zukunft sein.“ Als Ergebnis sollen nun die Unterlagen für die Beantragung für Fördermittel für die Notsicherung kurzfristig zusammengetragen werden. „Die konkreten Ergebnisse des Termins heute haben gezeigt, dass die Vermittlung und das Zusammenbringen aller Akteure zielführend ist und Ergebnisse bringen. Diese Rolle kann ich weiterhin gerne einnehmen“ versprach Stimmkreisabgeordneter Jungbauer zum Abschluss und dankte allen Beteiligten für die sehr engagierte Teilnahme.